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Gramvoussa

Sonntag, 04.05.2003

Kartenskizze Tag 2

Kostas letzter Versuch

Das Frühstück im Hotel Peli ist richtig prima und dass Kostas ein Buffet anbietet (etwas völlig Ungewöhnliches, wie wir später feststellen), kommt uns sehr entgegen, man kann essen was man will und vor allem genügend Kaffee trinken.

Kostas warnt uns noch mal sehr eindringlich durch seine Tochter, die besser Englisch kann, vor der Rückseite von Gramvoussa und lässt noch mal Schauergeschichten von Leute, die da stecken geblieben sind, erzählen. Man müsse schon klettern können, wenn man da herum laufen wolle. Nunja, das können wir, sagen wir, schliesslich kommen wir aus den Bergen.

Wir versprechen auf jeden Fall noch mal, seeehr vorsichtig zu sein und erst mal zu gucken und umzudrehen, wenn wir es für gefährlich hielten, doch es ist offensichtlich, dass er sich trotzdem Sorgen macht.

Dann ziehen wir los, ordentlich mit Sonnencreme LSF25 vollgeschmiert, um am Anfang möglichst erst mal keinen Schaden zu nehmen. Den Weg abseits der Strasse rüber nach Kalviani finden wir problemlos und werden gleich mit landwirtschaftlichen Sensationen belohnt: Schafe, Trutühner und -Hähne, Ziegen, Schweine ...

Die lange Strasse

In Kalviani Blick Richtung Kissamos vor den weissen Bergentrinken wir im Kafenion etwas, bevor wir uns auf den langen staubigen Weg nach Gramvoussa machen. Die alten Männer im Kafenion beäugen uns und unsere grossen Rucksäcke neugierig. Erst kurz bevor wir gehen, fragen sie, woher und wohin und schütteln bedenklich den Kopf, als wir sagen, dass wir zu Fuss ans Ende von Gravoussa wollen, dabei haben wir unser Vorhaben, auf der Rückseite der Halbinsel zurück zu laufen, vorsichtshalber gar nicht erst erwähnt. Lang sei das, meinen sie.

Kurz hinter Kaliviani liegt ein rostiges gestandetes Schiff am Strand. Ralle ist total begeistert davon, ich find es hässlich und frage mich, wieso das keiner wegräumt. Gleich daneben ist ein Hotel und zumindest die sollten doch ein Interesse an einem schönen Strand haben.

Der Marsch entlang der staubigen Schotterstrasse die ganze Länge der Halbinsel von Gramvoussa entlang ist erst recht nett, aber irgendwann wird es doch ein wenig langweilig, auch wenn die kleine Quelle beim Kirchlein Agia Irini eine hübsche Abwechslung ist.

Endlich an der Piratenbucht

Als wir endlich den Parkplatz erreichen und den ersten Blick auf die traumhafte Piratenbucht (Tigáni Bálos) werfen, wissen wir aber, dass es sich gelohnt hat. Die flache Lagune mit dem traumhaft türkisfarbenen Wasser und dem fast schon blenden weissend Sandstrand könnte beinahe in der Südsee liegen, wären da nicht die kargen steilen Felsen dahinter.

Wir Die Piratenbuchtmachen am hinteren Ende der Lagune Brotzeit und ich zweifele laut, ob wir wirklich den Weg über die Rückseite gehen sollen. Ralle ist Feuer und Flamme dafür und meint, dass ich nicht rumjammern solle. Ich bin schon ein wenig angeschlagen und befürchte, dass das ziemlich anstrengend wird. Aber da der Ralle so gern da entlang gehen will, laufen wir los.

Erst mal folgt ein furchtbar stressiger Anstieg über Sand (ein Schritt vor, ein halber zurück) bis auf etwa 200m Höhe. Ob das wirklich der richtige Weg ist, ist uns nicht ganz klar, es ist einfach der logischste Weg nach oben. Dann folgen wir verschiedenen Tierpfaden, finden einen guten Abstieg über eine Felsrippe und stehen plötzlich vor einem riesigen Felsabbruch.

Der einzig mögliche Weg darüber muss oben entlang durch die Engstelle gehen, da sind wir uns einig. Ralle steigt voller Energie auf, bis wir vor der Felsrippe stehen, die wir unten schon in die andere Richtung gequert hatten. Wir müssten absteigen, um darüber zurück zu kommen, auf der anderen Seite aufsteigen und dann den Weg suchen.

Ich gebe auf

Ich Irrwege auf Gramvoussa bin total platt und sehe in der Ferne mindestens 3 weitere von diesen riesigen Abbrüchen, über die wir Wege mit möglichen Irrwegen finden müssten. I mog nimmer! Wir drehen um, auch wenn das dem Ralle nicht leicht fällt. Er wäre zu gerne auf diesen Abenteuer-Trip gegangen, wohl auch, weil Kostas uns für ungeeignet hielt.

Wir gehen zurück zur Bucht und steigen dann auf der langen Treppe hoch zum Parkplatz. In der Mitte wird es mir schlecht und schwindelig vor Anstrengung. Nach einer kurzen Pause steige ich unter Ralles besorgten Blicken langsamen Schritt für langsamen Schritt nach oben. Sehr langsam schaffe ich es bis zum Parkplatz, wo es völlig unerwartet einen Getränkestand hat, den wir beim Hinweg nicht bemerkt haben.

Wir kaufen Limo, Bier und Wasser und machen ausgiebig Rast, damit ich mich erholen kann. Ich kann auf einen Satz fast einen Liter Wasser trinken. Anscheinend bin ich völlig ausgetrocknet.

Nachdem wir uns im Schatten regeneriert haben, geht es die ganze lange Strasse zurück nach Kaliviani. Erst geht das Laufen ganz gut, dann wird es anstrengend und schliesslich tut uns alles so weh, dass wir ohne Nachdenken das erstbeste Zimmer genommen hätten.

Zurück

Leider ist das Hotel neben dem gestrandeten Frachter (Balos Beach) zu und wir müssen weiter bis Kaliviani laufen, wo wir ein Zimmer in der Kaliviani Taverna kriegen. Boah, endlich sitzen und Füsse hochlegen! Und kaltes Bier gibt es auch.

Nach einer erholenden Dusche gibt es zum Abendessen einen so wunderbaren griechischen Salat, dass ich beschliesse, dass der ab sofort zum Standard-Abendessen gehören wird. Warum hatte ich gestern keinen Salat? Das traditionelle Hauptgericht, so eine Art Lammgulasch mit Kartoffeln im Ofen gebacken, liegt nicht allzu sehr auf meiner Linie.


   
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