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Teil 2

Nach einigem Umherirren (was uns durch den schrecklichen Autotunnel unter dem alten Hafen führte - Yuck, ein Tunnel unter dem Meer, ohne ausreichende Belüftung - vor lauter Abgasen war dichter Nebel darin. Und der Gestank erst ...) fanden wir den Bahnhof von Bastia. Direkt davor war ein netter runder Parkplatz, der ausnahmsweise mal kein Geld kostete. Es stand auch nichts dran, dass man etwas bezahlen müsse oder nur begrenzte Zeit parken dürfe. Praktisch.
 
Wir liessen unser Auto stehen und machten uns auf die Hotelsuche. Ein paar Strassen weiter wurden wir fündig. Es gab mehrere **-Hotels. Zwei Sterne reichen uns, dachten wir. Mehr braucht man wirklich nicht, um irgendwo zu übernachten. Das Hotel, das am nächsten am Bahnhof war, nahmen wir dann. War nicht mal allzu teuer, aber fürchterlich dreckig (das lag wohl daran, dass das Ding nur einen Stern hatte - hatten wir beide übersehen).
 
Der Rest des Abends verlief in vorhersehbaren Bahnen. Nach einer unglaublich wohltuenden Dusche holten wir die Räder aus dem Auto, bauten sie zusammen und parkten sie in der 'Hotelgarage' (eine Einfahrt mit Tor). Das Auto präparierten wir so gut wie möglich für unsere 1 1/2 wöchige Abwesenheit. Detailliert heisst das, dass der Ralle die Batterie abklemmte, die Sicherung für irgendwas rausnahm und sein gutes Radio ausbaute und unsichtbar verstaute. Das sollte reichen, dachten wir.
 
Der Hafen von Bastia Nach einem Hafenrundgang entschieden wir uns für eine Pizzeria mit einem interessanten Ausblick auf den Fährhafen (wo abends wirklich was los ist, schiffemässig - für uns Berge-Bewohner sind Schiffe was ganz Tolles ;-)) und genehmigten uns etwas zu Essen und einen (eigentlich völlig überflüssigen) Schlaftrunk - Wein natürlich. Danach fielen wir beide wie tot in's Bett ...
 
Am nächsten Morgen schafften wir es, nach dem obligatorisch schlechten französischem Frühstück und allerlei Hin- und Herpackerei, ziemlich früh auf dem Weg nach Noden, ums Cap Corse herum, zu sein. Zunächst war es ziemlich schrecklich, durch den dichten Verkehr Korsikas grösster Stadt zu fahren, aber nach rund 20 Kilometern liessen wir auch die letzten Ausläufer der Metropole hinter uns zurück und waren relativ allein auf der Küstenstrasse.
 
Leider machte uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung, das 'Westentaschenkorsika' (Cap Corse sagt man nach, es spiegle die ganze Insel im Kleinen) so richtig zu würdigen. Die Wolken in den Bergen reichten nämlich fast bis zu uns runter. Also war links von uns Nebel und rechts von uns Meer. Rein optisch gab das nicht allzuviel her.
 
Immerhin war das Radeln auf den ersten 40 Kilometern recht einfach. Kaum Steigungen und kaum Gefälle. Grade richtig zum Einradeln. Kurz vor Mittag ereichten wir Maccinaggio, den Ort, wo die Strasse in die Berge abbiegt. Und hier wurde es endlich mal sonnig. Und heiss. Es dauerte nicht lange, da zogen wir beide unsere T-Shirts aus und radelten so freizügig wie es eben ging.
 
Lustig war unsere Cremung. Erst rieb ich dem Ralle den Rücken ein, dann er mir. Eigentlich war schon seit einer halben Stunde oder so kein Auto mehr vorbei gekommen, doch genau in diesem Augenblick kam ein vollbesetzter Touri-Bus um die Kurve und hupte laut und begeistert. Alle Insassen klebten mit der Nase am Fenster. Keine Ahnung, was die dachten ;-))
 
In Centuri Port, dem Etappenziel für diesen Tag (ich dachte, 60km am ersten Tag sollten reichen) waren wir gegen 14.00h. Irgendwie schien uns das zu früh, um schon aufzuhören. Das Nest ist zwar wirklich niedlich, aber auch ganz schön tot. Wir hätten uns schrecklich gelangweilt. Also beschlossen wir, weiter zu radeln.
 
Die enegn Gassen von Nonza Was für eine Entscheidung! Nachdem wir uns nicht darauf einigen konnten, ein schön gelegenes aber einsames Hotel irgendwo in der Mitte der Westküste des Cap Corse zu nehmen, kam einfach kein offenes Hotel mehr. Unsere Hinterteile taten schon gehörig weh und wir warenm schrecklich müde, als Nonza vor uns auftauchte und endlich eine offene Auberge bot. Bis dahin waren wir um die 90 Kilometer und rund 1400 Höhenmeter geradelt. Kein Wunder, dass wir kaum noch auf den schmalen Sätteln sitzen konnten ...
 

 
Teil 3 ...
 
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